Ikarus: Januar - Februar 2009

Nicht nur Futtermangel war der Grund dafür, dass Ikarus im Dezember geschwächt aufgefunden wurde. Inzwischen sind weitere Untersuchungs-Ergebnisse aus dem Labor eingetroffen. Diese zeigen, dass das junge Männchen deutlich erhöhte Bleiwerte im Blut hat. Vermutlich hat Ikarus an einem Kadaver gefressen, der mit bleihaltiger Munition beschossen wurde.

Für Bartgeier und viele andere Arten sind Bleivergiftungen durch aufgenommene Bleipartikel ein ernstzunehmendes Risiko. Schwere Vergiftungen können tödlich enden. Aber auch geringere Bleimengen verursachen Probleme, wie apathisches Verhalten, neurologische Fehlfunktionen oder reduzierte Fruchtbarkeit. Deshalb laufen vermehrt Bestrebungen, den Einsatz von bleihaltiger Munition zu begrenzen oder gänzlich aufzuheben. Vor allem der Einsatz von Bleischrot über Flachgewässern ist schon vielerorts verboten, weil sich viele Wasservögel über aufgenommene Bleikugeln vergiften können. Glücklicherweise ist Ikarus in der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee gut aufgehoben, und wir sind zuversichtlich, dass er im Frühling erneut ausgewildert werden kann.

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