Schils: August bis November 2014
Bartgeier Schils hat seinen Weg in die Eigenständigkeit gut geschafft. Bereits im September ist er sowohl in den österreichischen als auch in den französischen Alpen unterwegs. Im Oktober und November streift Schils dann vor allem im Berner Oberland, im Wallis und in der Zentralschweiz umher. Ein eindrückliches Erlebnis hat Melanie Weber anfangs November, als sie Steinböcke beobachtet. Plötzlich bemerkt sie einen grossen, fliegenden Schatten. Als sie aufblickt, entdeckt sie Schils, der über ihr kreist.
Der Satellitensender von Schils funktioniert ausserordentlich gut. Am 28. September beispielsweise gehen 283 Ortungen ein. Diese Datenfülle erlaubt es uns, jedes Detail der Flugroute an diesem Tag nachzeichnen. Der 162 km lange Flug führte Schils vom Wallis ins Berner Oberland. Die mittlere Fluggeschwindigkeit betrug gemächliche 24 km/h. Der Spitzenwert lag bei 40 km/h. Dabei war Schils von 10 bis 16 Uhr fast durchgehend in der Luft. Besonders gefreut haben uns auch die Ortungen von Ende Oktober bis Mitte November. In dieser Zeit hat sich Schils nämlich sehr oft im Eidgenössischen Jagdbanngebiet Huetstock aufgehalten.
Genau in diesem Gebiet (Punkt auf der Karte) werden wir nächstes Jahr Bartgeier auswildern, die ersten in der Zentralschweiz. Wir hoffen natürlich, dass Schils dann auch von unserem zukünftigen Beobachtungstand aus zu sehen sein wird.