Paradiso übernachtet auswärts
Vor der Auswilderung werden alle jungen Bartgeier mit einem GPS-Sender ausgestattet. Dieser befindet sich auf dem Rücken etwa in Hüfthöhe und wird mit zwei Schlaufen um die Beine befestigt. Auf der Oberfläche des GPS-Senders befinden sich kleine Solarzellen, die den Sender mit Strom versorgen.
Gestern um 14.20 Uhr haben wir Paradiso vorerst zum letzten Mal gesehen. Zuvor ist er hoch gekreist und aus unserem Blickfeld verschwunden. Das ist schon einige Male passiert, aber meistens tauchte er nach ein paar Minuten oder 1-2 Stunden wieder auf. Ein Blick auf die am Abend übermittelten GPS-Daten zeigte, dass Paradiso bis nach Engelberg und sogar in den Kanton Uri geflogen ist und dort in einer Felswand übernachtet hat.
Heute waren die Flugbedingungen vor allem am Vormittag nicht gut, und obwohl sie sich am Mittag besserten und Paradiso laut GPS-Daten geflogen ist, ist er noch nicht zum Henglihang zurückgekehrt. Die GPS-Daten zeigen aber, dass es ihm gut geht.
Für einen jungen Bartgeier im Alter von Paradiso ist es normal, dass er immer grössere Kreise zieht und wir ihn nicht immer im Auge behalten können. Deshalb sind die GPS-Sender für die Überwachung der Bartgeier sehr wichtig, damit wir auch aus der Ferne wissen, wo sich die Bartgeier aufhalten und ob es ihnen gut geht.