Haar, Huf und Horn
Bartgeier haben eine extrem saure Magensäure, was sie zu Spezialisten im Knochen verdauen macht. Allerdings kann die starke Säure nicht alles zersetzen, was die Geier fressen, wie zum Beispiel das Faserprotein Keratin. Bei Gämsen und Steinböcken enthalten Haare, Hörner und Klauen diesen Stoff, beim Menschen sind es auch die Haare sowie die Finger- und Zehennägel.
Diese unverdaulichen Bestandteile würgen die Bartgeier jeweils als sogenannte Gewölle (s. Bild) wieder aus. Die Bartgeier untersuchen die Gewölle jeweils gründlich und finden sie darin noch Knochenteile, nehmen sie diese erneut auf.
Wenn Sie bei einer Wanderung Hufschalen finden, ist dies ein starkes Indiz dafür, dass hier ein Bartgeier am Werk war. Er hat den dazugehörigen Hufbeinknochen (s.Bild) und die Beinknochen gefressen und verdaut, die Klauen hingegen ausgewürgt. Die zwei abgebildeten Hufschalen wurden in der Nähe eines verendeten Schafes am Engstlensee gefunden (siehe Bilderblog: BelArosa macht sich selbständig).