Auf Wiedersehen Kühe
Plötzlich ist es wieder still im Henglihang. Es sind keine Glocken der Kühe, Rinder und Kälber mehr zu hören. Erst vor einem Monat hörten wir eines frühen Morgens die Kuhglocken näher kommen, und seit dann teilen wir, die Bartgeier und die anderen Wildtiere die Hänge mit den Kühen, Rindern und Kälbern. In den Sommermonaten werden die Kühe an die sonnigen Berghänge gebracht, um auf den alpinen Wiesen zu grasen. Dies ist etwas, das seit Generationen ausgeübt wird und Teil des Berglebens ist. Die beiden Junggeier Luzerna und Fortunat sind nun Teil davon und werden auf ihren Streifzügen auch noch Schaf - oder Ziegenherden treffen. Es ist ein friedliches Zusammenleben: Die Junggeier lassen sich nicht von den Kühen aus der Ruhe bringen und auch die Kühe scheinen nicht von den grossen Schatten, die tagsüber über sie hinwegfliegen, gestört zu werden.
Am frühen Morgen hing der Nebel noch tief, aber man konnte noch immer die Kuhglocken klingeln hören, als die letzten Kühe hinunter und aus dem Tal getrieben wurden. Auch die beiden Junggeier werden sich bald auf den Weg machen und vom Henglihang wegfliegen, um weitere Berglandschaften zu erkunden. Aber für heute, sind Luzerna und Fortunat immer noch im Henglihang präsent. Da es kühl und regnerisch war, waren die Bartgeier nicht allzu aktiv. Sie fanden beide eine kleine Felskante und sassen eine lange Weile nebeneinander über der Auswilderungs-Nische.