Die Schweiz wird zum Bartgeierland

Die Wiederansiedlung der Bartgeier in den Alpen ist eine Erfolgsgeschichte. Mit insgesamt 138 ausgeflogenen Junggeiern seit der ersten erfolgreichen Brut im Jahr 2007 ist die Schweiz Spitzenreiterin unter den Alpenländern. Die Stiftung Pro Bartgeier nimmt jeweils an den Internationalen Bartgeier-Beobachtungstagen eine Bestandsschätzung vor. Vom 8. bis 15. Oktober 2022 sind alle aufgerufen, möglichst viele Bartgeiersichtungen zu melden.

Alpenweit 49 geglückte Wildbruten

Die Stiftung Pro Bartgeier wildert seit 1991 Bartgeier in den Alpen aus. Der Erfolg des Projekts zeigt sich im stetig anwachsenden Bestand. 2022 sind in der Schweiz 21 junge Bartgeier ausgeflogen, alpenweit waren es 49. Die Grösse der Alpenpopulation wird jeweils im Herbst mit Hilfe vieler Freiwilligen an den jährlichen internationalen Bartgeier-Beobachtungstagen erhoben.

Zwanzig von 64 Territorien in der Schweiz

Die ersten Bruten in der Schweiz erfolgten im Jahr 2007. Seither ziehen freilebende Bartgeier jährlich Jungtiere in freier Wildbahn auf. In der Schweiz wächst die Population besonders schnell. Bisher sind hierzulande insgesamt 138 junge Bartgeier aus 26 Territorien ausgeflogen. In Frankreich haben Bartgeier erstmals 1997, In Italien 1998 und in Österreich 2010 erfolgreich gebrütet. In Frankereich sind seither 132 Junggeier aus 20 Territorien, in Italien 109 Junggeier aus 14 Territorien und in Österreich 23 Junggeier aus vier Territorien ausgeflogen.

Guter Schutz und gute Huftierbestände als Erfolgsfaktoren

Faktoren, die zu dieser positiven Entwicklung beitragen, sind ein starker Schutz der Bartgeier und die guten Bestände von wilden Huftieren, insbesondere von Steinbock und Gämse, denn Bartgeier sind auf die Verwertung von Knochen verendeter Tiere spezialisiert. Da in der Schweiz diesbezüglich sehr gute Bedingungen vorherrschen, hat sie ein grosses Potential, zum Schutz dieser Art beizutragen. In vielen Regionen der Welt nehmen die Bartgeierbestände leider ab oder sind bereits verschwunden.

Auswilderungen weiterhin notwendig

Allerdings haben sich in vielen Regionen der Schweizer Alpen noch keine Brutpaare niedergelassen. Zudem ist die genetische Diversität des wiederangesiedelten Bestands bis anhin zu klein. Deshalb werden auch künftig Jungtiere ausgewildert, die aus dem internationalen Zuchtprogramm für Bartgeier stammen und zur genetischen Diversität in der Population beitragen. Die nächste Auswilderung ist für den Frühsommer 2023 im Eidgenössischen Wildtierschutzgebiet Huetstock bei Melchsee-Frutt geplant (OW).

Internationale Bartgeier-Beobachtungstage

Eine sorgfältige Überwachung der Brutvögel und des gesamten Bestandes ist nötig, damit der Erfolg der Wiederansiedlung langfristig sichergestellt werden kann. Die Stiftung Pro Bartgeier führt diese Arbeiten gemeinsam mit verschiedenen Partnern durch, unter anderen mit der Wildhut der Alpenkantone und der Schweizerischen Vogelwarte. Ein wichtiges Element sind die alljährlich stattfindenden Internationalen Bartgeier-Beobachtungstage, bei denen viele Freiwillige mithelfen. Dieses Jahr finden diese vom 8. bis 15. Oktober 2022 statt (weitere Infos>>>).

Übersichtstabellen

Eine Übersicht zu den ausgewilderten und wildgeschlüpften Bartgeiern finden Sie hier:

 

Aktuellste Beiträge

  • 234 Sichtungen an einem Tag
    Der diesjährige Bartgeier-Beobachtungstag vom 12. Oktober war ein voller Erfolg. Allein in der Schweiz beteiligten sich 252 Bartgeierfans an der Aktio...
  • Alpenweit 61 Wildbruten geglückt
    Das Jahr 2024 war die bisher beste Brutsaison seit Beginn der Wiederansiedlung der Bartgeier im Alpenraum. 61 Junggeier sind in den Alpen ausgeflogen,...
  • Wir zählen die Bartgeier!
    Am 12. Oktober 2024 findet der diesjährige Bartgeierzähltag statt. Wer uns gerne an dem Tag beim Beobachten unterstützen möchte, findet alle Informati...
  • Fotografie: Nicht stören!
    Billigere Ausrüstung, bessere Bildbearbeitung, leichte Verbreitung via social media. Dies sind Faktoren, die dazu führen, dass sich immer mehr Mensche...
  • Johannes fliegt wieder im Glarnerland
    Im Glarner Klöntal konnte ein stark verletzter Bartgeier von der Wildhut gerettet und im Natur- und Tierpark Goldau wieder gesund gepflegt werden. Es ...
  • Bereit für das Leben in der freien Natur
    Seit Paradiso, Gaia und Aurora Anfang Juni am Henglihang angekommen sind, mussten sie viel lernen. Dies ohne ein Elterntier, das sie bei diesem Lernpr...
  • BelArosa lebt nicht mehr
    Gross war die Freude, als wir im letzten Jahr den geschwächten BelArosa retten und wieder freilassen konnten. Doch leider war BelArosa kein langes Leb...
  • Besuchen Sie die Bartgeier am 30. Juni
    Am letzten Wochenende im Juni finden bei Melchsee-Frutt die Zentralschweizer Tage zur Artenvielfalt statt. Zu diesem Anlass haben wir ganz kurzfristig...
  • Gaia, Paradiso & Aurora: Los gehts
    Gestern am 6. Juni 2024, wurden die drei jungen Bartgeier Gaia, Paradiso und Aurora in Melchsee-Frutt ausgewildert. Dies nachdem heftige Schneefä...
  • Auswilderungsanlass abgesagt
    Unser Auswilderungsanlass vom Sonntag dem 2. Juni ist abgesagt! Erhebliche Lawinengefahr Am Auswilderungsstandort hatten wir heute durchgehend s...
  • AURORA, der Name von BG1234
    Nun haben wir den Namen! Zu unserer Aktion "Name gesucht" haben über 160 Bartgeierfans mit einer Spende und einem Namensvorschlag beigesteuert, und si...
  • Wir stimmen ab!
    Update 1. Juni 2024, 14:00: Die Abstimmung ist abgelaufen und es können keine weiteren Stimmen mehr abgegeben werden. ______________   G...
  • Vorbereitungen auf Hochtouren
    Unsere Vorbereitungen für die Auswilderung sind in vollem Gange. Das Aufräumen nach dem harten Winter und die Ankunft der Junggeier stehen an. Für uns...
  • Name gesucht!
    Update 28.5.24: Namensvorschläge können noch bis am Donnerstag, dem 30. Mai (14:00) eingereicht werden. Erste Bilder von BG1234 in Goldau finden Si...
  • Bald wieder Jungvögel für Obwalden
    Erfreuliche Bartgeier-Nachricht für die Zentralschweiz: Wir erhalten auch dieses Jahr Jungtiere aus dem Internationalen Erhaltungszuchtprogramm für Ba...
  • Von Grossbritannien nach Melchsee-Frutt
    Eine erstaunliche Entdeckung haben wir im Rahmen unseres genetischen Monitorings gemacht, die vermutlich viele Ornitholog:innen in Grossbritannien fre...
  • Verletzter Johannes zurückgefangen
    Bartgeier Johannes ist verunfallt. Sein Zustand ist ernst. Wir hoffen, dass er sich dennoch bald erholt. Wir hatten seit 2020 keine Neuigkeiten meh...
  • Brutsaison auf Hochtouren
    Viele Brutpaare sind mit der Aufzucht ihres Nachwuchses beschäftig. Daher hat unser Überwachungsteam viel zu tun. Das Brutgeschäft beginnt mitten i...
  • Fortunat auf Frankreichtour
    Fortunat hat sein bisher angestammtes Gebiet verlassen und sich auf eine Reise Richtung Süden begeben. Fortunat ist ein inzwischen vierjährige Männ...
  • Jordan ist neu Gregoria-Jordan
    Wildgeschlüpfte Bartgeier, die nie eine Markierung mit Sendern oder Ringen erhalten haben, können wir nur anhand von genetischen Daten identifizieren....
  • Obwaldera überwintert im Tessin
    Das junge Bartgeiermännchen Obwaldera ist seit einem halben Jahr eigenständig unterwegs. Seit seiner Auswilderung hat er schon viele Kilometer zurückg...