Angekommen: Finja & Fredueli

Nach langer Reise sind die beiden Junggeier Finja und Fredueli angekommen. Mit diesen beiden Junggeiern, die aus einem spanischen Zuchtzentrum stammen, konnten wir am Sonntag dem 17. Juni bereits zum vierten Mal Bartgeier im Eidgenössischen Wildtierschutzgebiet Huetstock bei Melchsee-Frutt auswildern.

Über 250 Bartgeierfans bei der Auswilderung mit dabei

Der Auswilderungsanlass ist auf grosses Echo gestossen. Über 250 Bartgeierfans haben sich auf der Tannalp eingefunden, um bei dieser Aktion mit dabei zu sein und die Junggeier Finja und Fredueli sehen zu können. Impressionen von diesem Anlass finden Sie in unserer Bildergalerie>> und einem Videobeitrag zur Auswilderung>>.

Bartgeier für die Zentralschweiz

Seit 2015 wildert die Stiftung Pro Bartgeier jedes Jahr junge Bartgeier in der Zentralschweiz aus. Während in den Kantonen Graubünden und Wallis die wildlebende Population langsam anwächst, sind in der Zentralschweiz Bartgeier bisher nur selten anzutreffen. Doch auch hier findet diese Art gute Lebensbedingungen.

Auswilderungen dank Zuchtprogramm

Die Wiederansiedlung der Bartgeier ist nur möglich dank der Arbeit des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Bartgeier, in das über 40 Zoos und Zuchtzentren eingebunden sind. In der Schweiz sind der Natur- und Tierpark Goldau sowie der Zoo La Garenne an diesem Netzwerk beteiligt. Um die Auswilderungen optimal mit den benachbarten Alpenländern zu koordinieren, arbeitet die Stiftung Pro Bartgeier nahe mit der Vulture Conservation Foundation zusammen, die sich für den Schutz der vier europäischen Geierarten einsetzt.

Leider auch Verluste

Bisher wurden sieben Bartgeier am Auswilderungsstandort bei Melchsee-Frutt ausgewildert, drei im Jahr 2015 und je zwei in den Jahren 2016 und 2017. Zwei der sieben Tiere sind leider tödlich verunglückt: Der Junggeier Senza ist kurz nach der Auswilderung aus einer Felswand gestürzt, Bartgeier Alois ist sehr wahrscheinlich einer Kollision mit einem Transportkabel zum Opfer gefallen. Solche Unfälle sind bedauerlich. Dies auch, weil sich Bartgeier nur sehr langsam fortpflanzen und eine hohe Überlebensrate zentral für den Aufbau und das Fortbestehen eines Bartgeierbestands ist.

Gute Voraussetzungen für Bartgeier in der Schweiz

Insgesamt entwickelt sich der Bartgeierbestand in der Schweiz gut. Im letzten Jahr sind 14 der total 31 alpenweit geschlüpften Bartgeier in der Schweiz ausgeflogen. Auch die verbliebenen fünf ausgewilderten Bartgeier aus der Zentralschweiz sind gut unterwegs und streifen meist im Wallis und im Grenzgebiet der französischen und italienischen Alpen umher. Es wird erwartet, dass einige dieser Tiere in die Zentralschweiz zurückkehren, sobald sie mit fünf bis sieben Jahren geschlechtsreif werden.

Finja und Fredueli sorgen für neues Blut

Die beiden Junggeier Finja und Fredueli kommen beide aus einer spanischen Zuchtstation und stammen aus genetischen Linien, die in der Wildpopulation noch kaum vertreten sind. So soll mit deren Auswilderung die genetische Diversität der Bartgeier in den Alpen verbessert werden. Die ausgewilderten Bartgeier können während den Sommermonaten beim Infostand der Stiftung Pro Bartgeier in Melchsee-Frutt beobachtet werden. Auf unserem Bilderblog und mit Hilfe unserer Webcam können Sie sich täglich über den Verlauf der Auswilderung informieren.

 

Bildgalerie Auswilderung 2018:

Aktuellste Beiträge

  • 234 Sichtungen an einem Tag
    Der diesjährige Bartgeier-Beobachtungstag vom 12. Oktober war ein voller Erfolg. Allein in der Schweiz beteiligten sich 252 Bartgeierfans an der Aktio...
  • Alpenweit 61 Wildbruten geglückt
    Das Jahr 2024 war die bisher beste Brutsaison seit Beginn der Wiederansiedlung der Bartgeier im Alpenraum. 61 Junggeier sind in den Alpen ausgeflogen,...
  • Wir zählen die Bartgeier!
    Am 12. Oktober 2024 findet der diesjährige Bartgeierzähltag statt. Wer uns gerne an dem Tag beim Beobachten unterstützen möchte, findet alle Informati...
  • Fotografie: Nicht stören!
    Billigere Ausrüstung, bessere Bildbearbeitung, leichte Verbreitung via social media. Dies sind Faktoren, die dazu führen, dass sich immer mehr Mensche...
  • Johannes fliegt wieder im Glarnerland
    Im Glarner Klöntal konnte ein stark verletzter Bartgeier von der Wildhut gerettet und im Natur- und Tierpark Goldau wieder gesund gepflegt werden. Es ...
  • Bereit für das Leben in der freien Natur
    Seit Paradiso, Gaia und Aurora Anfang Juni am Henglihang angekommen sind, mussten sie viel lernen. Dies ohne ein Elterntier, das sie bei diesem Lernpr...
  • BelArosa lebt nicht mehr
    Gross war die Freude, als wir im letzten Jahr den geschwächten BelArosa retten und wieder freilassen konnten. Doch leider war BelArosa kein langes Leb...
  • Besuchen Sie die Bartgeier am 30. Juni
    Am letzten Wochenende im Juni finden bei Melchsee-Frutt die Zentralschweizer Tage zur Artenvielfalt statt. Zu diesem Anlass haben wir ganz kurzfristig...
  • Gaia, Paradiso & Aurora: Los gehts
    Gestern am 6. Juni 2024, wurden die drei jungen Bartgeier Gaia, Paradiso und Aurora in Melchsee-Frutt ausgewildert. Dies nachdem heftige Schneefä...
  • Auswilderungsanlass abgesagt
    Unser Auswilderungsanlass vom Sonntag dem 2. Juni ist abgesagt! Erhebliche Lawinengefahr Am Auswilderungsstandort hatten wir heute durchgehend s...
  • AURORA, der Name von BG1234
    Nun haben wir den Namen! Zu unserer Aktion "Name gesucht" haben über 160 Bartgeierfans mit einer Spende und einem Namensvorschlag beigesteuert, und si...
  • Wir stimmen ab!
    Update 1. Juni 2024, 14:00: Die Abstimmung ist abgelaufen und es können keine weiteren Stimmen mehr abgegeben werden. ______________   G...
  • Vorbereitungen auf Hochtouren
    Unsere Vorbereitungen für die Auswilderung sind in vollem Gange. Das Aufräumen nach dem harten Winter und die Ankunft der Junggeier stehen an. Für uns...
  • Name gesucht!
    Update 28.5.24: Namensvorschläge können noch bis am Donnerstag, dem 30. Mai (14:00) eingereicht werden. Erste Bilder von BG1234 in Goldau finden Si...
  • Bald wieder Jungvögel für Obwalden
    Erfreuliche Bartgeier-Nachricht für die Zentralschweiz: Wir erhalten auch dieses Jahr Jungtiere aus dem Internationalen Erhaltungszuchtprogramm für Ba...