Alois wird vermisst

Leider sind wir im Ungewissen über das Schicksal von Bartgeier Alois. Wir haben uns in den letzten Monaten sehr gefreut, dass das junge Männchen regelmässig in der Zentralschweiz unterwegs war und auch immer wieder den Auswilderungsstandort bei Melchsee-Frutt besucht hat. So wurde Alois, seit er im Juni den Auswilderungsstandort besucht hat, mehrmals beobachtet. In Frankreich konnte er gleich mehrmals in der Region Savoyen beobachtet und fotografiert werden (s. Bildergallerie). Im September hat Claudia Sauerwein ihn bei der Göscheneralp angetroffen und konnte das eindrückliche Bergbild mit Bartgeier machen. Nach einem Abstecher ins Wallis, wo Alois Anfangs Dezember von Nicolas Morisset bei Chamosons gesehen wurde, stammt die vorerst letzte Meldung von Christoph Wieland aus Lungern, OW. Er staunte nicht schlecht, als Alois am Morgen des 29. Dezember einige Kreise über dem Dorf gezogen hat.

Keine GPS Daten mehr

Die letzten Ortungen des GPS Senders haben wir anschliessend am 18. Januar aus dem Kanton Nidwalden erhalten, nur ca. vier Kilometer von der Auswilderungsnische entfernt.

Als wir feststellten, dass der Sender tiefere Temperaturen als gewohnt aufzeichnete, haben wir umgehend die Wildhut alarmiert. Doch trotz mehrmaligen Feldkontrollen durch den Wildhüter Werner Durrer und unserem Team haben wir bis heute weder Alois noch dessen Sender finden können. Im nahen Umfeld der letzten Ortungen hängen zwei Transportkabel, somit können wir einen Unfall leider nicht ausschliessen. Die grossen Schneemassen in den Alpen erschweren die Suche, zudem sind genau bei den letzen Ortungen mehrere Lawinen niedergegangen.

Wir erwarten, dass sich mit weiteren Feldkontrollen, wenn der Schnee etwas abgeschmolzen ist, die Situation klären können. Natürlich hoffen wir, dass einfach der Sender von Alois abgefallen ist und das junge Bartgeiermännchen weiterhin gut unterwegs ist.