Verlieren die von uns ausgewilderten Bartgeier ihren GPS-Sender, müssen wir uns für einen Nachweis ihrer Aufenthaltsorte auf andere Markierungsmethoden stützen. Zum Beispiel auf das für jeden Geier spezifische Bleichmuster der Federn. So haben wir von der Sender-losen Kalandraka 2015 dank der gebleichten Federn, die bei ihr auch im dritten Lebensjahr noch zu sehen waren, wiederholt Beobachtungsmeldungen erhalten. Ein Jahr später jedoch war es dann gerade noch eine Meldung, die uns erreichte. Kalandraka hatte das erste Jugendkleid fast komplett gemausert und somit auch die gebleichten Federn. Umso erfreulicher ist die Beobachtung von Denis Delevaud am 28. Juni 2016 in Hochsavoyen: Auf den Fotos sind deutlich die Ringfarben von Kalandraka zu erkennen sind (s. Bildserie).
Eine Zusammenstellung aller Meldungen in den Jahren 2015/16 zeigt, dass Kalandraka sich in diesem Zeitraum im Wallis und in Hochsavoyen aufgehalten hat (s. Karte). Vielleicht findet das junge Weibchen in dieser Region schon bald einen Partner. Wir sind gespannt und hoffen auf weitere Sichtungen von Kalandraka mit ihren Fussringen oder auf Federfunde, anhand derer wir via genetischer Untersuchungen die Individuen jeweils identifizieren können.