Eine sehr erfreuliche Nachricht! Dank DNA-Analysen wissen wir nun: Bartgeier Ingenius, vor acht Jahren im Calfeisental ausgewildert, hat 2017 erstmals erfolgreich einen Jungvogel aufgezogen.
Ingenius und Rätia sind die Eltern
Schon 2016 war Ingenius in der Umgebung des späteren Brutortes. Eine am Ofenpass gefundene Feder konnte eindeutig ihm zugeordnet werden. Dann, 2017, beobachtete David Jenny, Regionalkoordinator der Stiftung Pro Bartgeier, bei Buffalora nahe beim Schweizerischen Nationalpark zwei Bartgeier beim Brüten und sammelte nach der Brutzeit Federn und Federscheiden. Federscheiden sind die Häutchen, welche die Federn während dem Wachstum mit Blut und Nährstoffen versorgen, danach abblättern und sich gut für DNA-Analysen eignen. Diese Proben belegen, dass es sich beim Jungvogel um den Nachwuchs des Männchens Ingenius und des Weibchens Rätia, das im Jahr 2000 unweit in Martell in Italien ausgewildert wurde, handelt.
Rätia mit Bruterfahrung
Im Gegensatz zu Ingenius hat Rätia bereits Bruterfahrung. 2007 hat sie den ersten Junggeier am Ofenpass aufgezogen. Brutpartner damals war W08, ein wildgeschlüpftes Männchen aus dem nahen Livigno in Italien und Nachkomme von Cic und Moische, beide im Schweizerischen Nationalpark ausgewildert (1993 resp. 1991). Das Bartgeier-Weibchen, das nun 2017 erfolgreich ausgeflogen ist, ist bereits der fünfte Nachkomme von Rätia.
Der bei Buffalora wildgeschlüpfte Bartgeier ist übrigens ein Weibchen. David Jenny hat den Jungvogel im August fotografieren können (siehe Bild).