Kreuzottern
Die Kreuzotter ist die einzige Schlangenart, die nördlich des Polarkreises vorkommt. Trotzdem liebt sie sonniges Wetter. Denn als Kaltblüter können Schlangen ihre Körperwärme nicht selbst erzeugen, sondern müssen der Umgebung Wärme entziehen, um aktiv zu werden. Kein Wunder also, dass uns gerade an diesem sonnigen Tag zwei Kreuzottern über den Weg krochen.
Kreuzottern haben ein dunkles Zickzackband auf dem Rücken, an dem man sie sogar einzeln erkennen kann. Selten ist die Schlange auch schwarz gefärbt. Diese Variante kommt häufiger in kühleren Regionen vor, z. B. in Nordeuropa und in Gebirgen. Die dunkle Farbe ermöglicht eine bessere Wärmeaufnahme.
Kreuzottern sind Lauerjäger. Beutetiere wie Kleinsäuger, Eidechsen und Frösche werden mit einem Biss angegriffen, wobei Gift injiziert wird. Danach verfolgt die Viper ihr durch das Gift geschwächtes Opfer bis zum Tod und verschlingt es dann in einem Stück.
Als eines der wenigen Reptilien brütet die Kreuzotter ihre Eier im Mutterleib aus. Dies ist eine Anpassung an kühle Lebensräume. So werden die Eier vom Muttertier ständig an sonnenexponierte Stellen transportiert. Zwischen August und Oktober kommen meist 5 bis 15 voll entwickelte Jungschlangen zur Welt. Die Jungtiere sind etwa bleistiftgross und auf junge Frösche und Eidechsen als Nahrung angewiesen.
In der Schweiz kommt die Kreuzotter vor allem in den Ostalpen bis in Höhenlagen von 2500 bis 3000 m vor. Die Aspisviper ist in den Westalpen verbreitet. Kreuzotter und Aspisviper kommen selten zusammen vor.