Junggeier-Fütterung

Wenn ein Bartgeierküken gerade geschlüpft ist, lassen die Eltern es nicht alleine im Horst und füttern es mit schnabelfertigen Fleischbrocken. Im Laufe der Zeit lernt das Küken, selbständig Teile der herbeigebrachten Nahrungsbrocken abzureissen und Knochen zu schlucken. So bleibt den Eltern mehr Zeit für die Nahrungssuche und sie können weiterhin den wachsenden Energiebedarf des Kükens decken. Nach dem Ausfliegen bleiben die Junggeier vorerst noch im Revier der Eltern und werden weiter gefüttert. Sie fliegen jedoch immer länger und weiter und gegen Ende des Sommers sind manche Junggeier schon weitgehend selbständig unterwegs. Es werden aber auch Junggeier beobachtet, die den ganzen Winter über im Revier der Eltern bleiben. 

Wenn die ausgewilderten Bartgeier im Alter von 110-130 Tagen zum ersten Mal ihre Flügel spreizen und die Auswilderungsnische verlassen, wird ihnen kein Futter mehr nachgeschleppt. Deshalb stellen wir ihnen das Futter an gut zugänglichen Stellen zur Verfügung. Paradiso, Gaia und Aurora kehren zum Fressen immer wieder in die Auswilderungsnische zurück. Das anderswo ausgelegte Futter haben sie bisher meist liegenlassen. Doch nach und nach müssen die drei Junggeier lernen, ihre Nahrung selbst zu suchen.Deshalb legen wir das Futter hauptsächlich ausserhalb der Nische aus. Bisher haben sie sich auch immer noch von den alten Futterresten in der Nische ernährt und nur ab und zu Futter an anderen Stellen gesucht und gefunden. Heute Abend aber kreisten Paradiso, Gaia und Aurora lange über dem Henglihang und landeten gezielt direkt beim frisch ausgelegten Futter (siehe Bild) und Gaia hat viel davon gefressen (siehe Video).