Besuch von Fredueli

Donna Elvira hat mittlerweile ihre dritte Nacht in freier Wildbahn verbracht. Auch heute ist sie mit der morgendlichen Gefiederpflege in den Tag gestartet, gefolgt von Sonnenbaden und Streckungsübungen. Im weiteren Verlauf des Vormittags war sie ausgesprochen aktiv, mit insgesamt sechs kürzeren Flugeinheiten.

Futter auf Vorrat

Beim letzten Flug hatte sie sogar einen Knochen in ihren Krallen. Nach der Landung knabberte sie etwas daran herum, um ihn dann schliesslich (10:46 Uhr) als Ganzes zu verschlingen. Sind die Knochen nicht länger als 20 – 25 cm und weisen einen Durchmesser von weniger als 5 cm auf, können diese von den Bartgeiern problemlos an einem Stück heruntergewürgt werden. Nach der ausgiebigen Mahlzeit machte Donna Elvira eine längere Pause und ruhte sich etwas aus.

Alte Bekannte

Verglichen mit den bisherigen Tagen wurde der heutige jedoch zu einer richtigen Herausforderung für das junge Bartgeierweibchen, welches sich gerade erst wieder an die Wildnis gewöhnte. Ein altbekannter Unruhestifter war nämlich ins Gebiet zurückgekehrt: das im Jahre 2018 ausgewilderte Bartgeiermännchen Fredueli.

Kaum war er angekommen, landete er neben Donna Elvira, und es flogen einige Federn. Und auch in der Luft verfolgte er sie ständig und wiederholte dies mehrere Male. Um 17:20 Uhr wurde es ihr dann wohl zu viel: Beide verschwanden ausser Sichtweite, indes kehrte an diesem Tag nur noch Fredueli zurück.

Zwar hatten wir gehofft, dass es nicht gleich zu solchen Ausseinandersetzungen kommt. Sie sind aber nichts Ungewöhnliches und treten natürlicherweise immer wieder auf. Zum Glück konnten wir anhand der Daten des GPS-Senders feststellen, dass es Donna Elvira gut geht und sie diese Nacht in der Nähe vom Rotsandnollen verbrachte.