Morgendliche Fütterungstour
Sobald ein junger Bartgeier ausgeflogen ist, lebt dieser bereits ziemlich selbständig. In der freien Wildbahn bringen die Bartgeiereltern ihrem Jungen lediglich noch das Futter zu dem Standort, an dem es sich gerade befindet. Die ausgewilderten Junggeier werden ebenfalls noch gefüttert, jedoch kann das Überwachungsteam ihnen das Futter nicht in die Schnäbel füttern. Um in der Situation der Auswilderung den natürlichen Bedingungen möglichst nahe zu kommen, wird seit dem Ausfliegen von BelArosa und Donna Elvira das Futter ausserhalb der Nische verteilt.
Füttern am Henglihang
Fast täglich wird das gelagerte Fallwild, an unterschiedlichen Stellen am Henglihang ausgelegt. Das Futter wird in einem Kessel, der an einem Rucksack befestigt ist, in der Morgendämmerung den Hang hinaufgetragen (s. Bilder). Die Fütterungstour wird vor Sonnenaufgang und ausser Sichtweite der Bartgeier durchgeführt. Damit ist gewährleistet, dass die Bartgeier von diesem Prozess nichts mitbekommen. Beim Ausbringen der Fleisch- und Knochenstücke wird darauf geachtet, dass die Stücke für die Bartgeier gut sichtbar sind. Kahle Bodenstellen sowie Steinplatten eignen sich daher besonders gut als Futterstellen. Ebenfalls ist darauf zu achten, dass sich das Futter hoch oben am Henglihang befindet, damit die Bartgeier bei der Futtersuche nicht in die Nähe des Wanderweges gelangen. Je mehr unterschiedliche Futterstellen es am Henglihang gibt, desto grössere Chancen haben BelArosa und Donna Elvira ihre Nahrung zu finden, falls sie dann wieder in die Nähe ihrer Auswilderungsnische fliegen.