Geier-Gilde
In der Schweiz ist nur der Bartgeier ein Brutvogel. In Europa gibt es vier Geierarten, auf der Welt insgesamt 23 Arten, 16 Altwelt- (Europa, Asien, Afrika) und sieben Neuweltgeier (Nord-und Südamerika).
In Europa gibt es neben dem Bartgeier noch Gänsegeier, Mönchsgeier und Schmutzgeier. Gänse-, Mönchs- und Schmutzgeier haben nie in der Schweiz gebrütet. Jede Geierart hat ihre eigene Nische, d.h. sie sind Nahrungsspezialisten. Von den Bartgeiern berichten wir immer wieder, dass sie Knochen fressen, also die letzten Reste eines Kadavers.
Der Gänsegeier frisst die Weichteile, Organe und Muskeln eines Kadavers und steckt dabei den Kopf in die Bauchhöhle. Sein Kopf und Hals sind wenig befiedert und die wenigen Federn lassen sich nach seinem Mahl einfach reinigen.
Der Mönchsgeier, der grösste der Geier in Europa, hat auch den kräftigsten Schnabel und frisst gerne die harten Teile eines Kadavers: Haut, Sehnen, und Knorpel.
Der Schmutzgeier ist der kleinste Geier, etwas grösser als ein Rotmilan. Er frisst kleine Fleischstücke, aber auch mal Reptilien oder Huftierkot. Als einziger Geier migriert er im Herbst nach Afrika, südlich der Sahara. Dort kann es auch vorkommen, dass er mit Steinen ein Straussenei knackt und frisst.
Im Sommer können in der Schweiz regelmässig Gänsegeier, selten Mönchsgeier und noch seltener Schmutzgeier beobachtet werden. Dies sind meist junge Vögel, welche ähnlich wie Bartgeier, in ihren Jugendjahren umherziehen.