Jäger und Aasfresser

Die Murmeltiere waren heute sehr aktiv und haben bei jedem Vogel, der geflogen ist, einen Luftalarm «gepfiffen». Vielleicht reagierten sie aufgrund der Schneedecke so vorsichtig, durch die sie gut sichtbar für Beutegreifer aus der Luft waren. Und nicht zu Unrecht. Am späten Nachmittag, nach mehreren erfolglosen Versuchen, hat ein junger Steinadler ein Murmeltier erwischt und getötet. Gleich anschliessend ist Fredueli neben dem Steinadler gelandet – vielleicht fällt ja auch für ihn ein Happen Futter ab. Er versuchte nicht das Murmeltier dem Steinadler zu stehlen, sondern wartete einfach ab. Der Steinadler flog dann aber mit der Beute davon und verspeiste sie an einem ruhigeren Ort. Doch es bleiben bestimmt noch Reste übrig, zumindest die Knochen, welche einer der Bartgeier in den nächsten Tagen dann finden und fressen wird. So ist die Beute ganzheitlich genutzt, nichts wird verschwendet. Der Steinadler ist mit langen, messerscharfen Krallen zum Töten ausgerüstet, die Bartgeier haben kräftige Füsse mit kurzen, stumpfen Krallen, welche zum Festhalten und Tragen von Futter oder Nestmaterial geeignet sind, aber nicht zum Töten.