Endlich in Ruhe fressen

Heute Morgen ist Luzerna früh ausgeflogen und fand schon nach wenigen Minuten das frisch ausgelegte Futter. Sie hat fast eine Stunde lang Fleisch, Sehnen und kleine Knochenstücke gefressen. Etwas später flog auch Fortunat zum Futter, und beide haben ganz friedlich nebeneinander gefressen. Zwischendurch tauchte Fredueli auf und versuchte, Fortunat ein Fleischstück zu stehlen – jedoch ohne Erfolg. Fortunat hat sein Frühstück mehrere Male erfolgreich verteidigt und Fredueli verscheucht (siehe Video). Auch am Vormittag konnten wir Luzerna mehrmals dabei beobachten, wie sie an Fleisch- oder Knochenstücken gepickt hat und im Bächlein ausgiebig getrunken hat. Dies ist sehr erfreulich, da Luzerna in den letzten paar Tagen nur wenig fressen konnte. Am Donnerstag wurde sie mehrmals von einem jungen Steinadler angegriffen (siehe Beitrag vom 7. August 2020) und gestern mehrmals vom 2-jährigen Bartgeier Fredueli beim Fressen gestört und angegriffen. Wir gehen davon aus, dass Luzerna die Tage mit Regen und Schnee nichts oder nicht viel fressen konnte. Eigentlich ist es für Bartgeier nicht problematisch, wenn sie einige Tage hintereinander nichts fressen. Bei den jungen Bartgeier wie Luzerna und Fortunat sieht es etwas anders aus. Ihre Federn sind noch im Wachstum und auch sind sie noch dabei Muskeln aufzubauen. Dafür brauchen sie Nahrung, welche wir auch noch in den nächsten Wochen für sie auslegen werden. Auch wenn sie bald weitere Streifzüge machen werden und mit grosser Wahrscheinlichkeit auch Futter finden werden, welches nicht von uns ausgelegt wurde. Trotzdem sollen sie bei der Auswilderungsnische eine Reserve haben.