Geduld bringt Knochen
Finja ist erst kurz vor 11 Uhr im Henglihang eingeflogen – sie hatte die Nacht nicht weit weg von der Auswilderungs-Nische verbracht, jedoch nicht in Sichtweite. Sie landete mehrmals beim Futter, wurde aber jeweils sofort von einem Steinadler vertrieben. Daher stieg Finja wieder auf, kreiste lange über dem Hang hin und her (s. Video) und wartete auf ihre Gelegenheit. Bartgeier sind die letzten, die sich am toten Tier bedienen, denn sie fressen mit Vorliebe die Knochen. Andere Aasfresser können Knochen nicht verdauen und lassen diese meist liegen. Kurz bevor die Gewitterfront am frühen Nachmittag den Henglirain erreichte, landete Finja in der Auswilderungsnische und fand einige Knochenstücke, die sie in Ruhe fressen konnte. Dem stärker werdenden Regen entzog sich unter einen Felsüberhang, so dass sie sich im Trockenen weiter dem Futter widmen konnte.