Auch Bartgeier tragen Ringe

Auch nach der Auswilderung können die Bartgeier dank verschiedener Hilfsmittel noch immer gut voneinander unterschieden werden. Die kurzfristigste Methode beruht auf der Bleichung von bestimmten Federn (siehe Bilderblog vom 10.07.18). Wenn diese individuelle Markierung verschwunden ist, können die Tiere mit Hilfe der GPS-Daten auseinander gehalten werden (siehe Bilderblog vom 17.07.18). Doch da die Sender nach einigen Jahren nicht mehr funktionieren und abfallen, braucht es zusätzlich eine lebenslange Kennzeichnung: Wie viele andere Vögel werden auch Bartgeier mit Fussringen versehen. Diese haben eingravierte Zeichen, und es ist wichtig, dass jeder Junggeier eine persönliche Zahlen- oder Buchstabenkombination erhält, die noch kein anderer Artgenosse trägt. Die Zuordnung muss international abgestimmt werden, da Bartgeier nicht an der Landesgrenze Halt machen. Zwar ist es nur von Nahem möglich, die Fussringe direkt abzulesen. Doch meist können Fotos von gesichteten Bartgeiern ausreichend vergrössert werden, so dass der Code lesbar wird und einem bestimmten Individuum zugeordnet werden kann. Auf unserem Webcam-Bild ist gut erkennbar, dass Johannes den Code 4E trägt. Er hat heute Vormittag zusammen mit Fredueli das wunderbare Wetter genutzt und ausgedehnte Flugmanöver vollführt. Zwischendurch haben die Junggeier lange Pausen eingelegt, und Finja hat nach ihren Flugübungen ebenfalls viel Zeit ruhend im Horst verbracht.