Mittwoch, 03.07.2013
Diese Wirbelsäule mit Rippen scheint heute sehr begehrt zu sein (Bild links Aschka, rechts Kalandraka). Als erste entdeckt Kalandraka die Beute und zupft mit ihrem Schnabel Fleischresten ab. Bald gesellt sich Aschka dazu, nachdem sie einen Pfosten traktiert hat, den sie wohl für einen Knochen hielt... Sie luchst Kalandraka die Knochen ab und marschiert damit davon. Aber Kalandraka lässt sich vorerst nicht abschütteln.
Bartgeier können bis zu 25cm lange Röhrenknochen einfach runterschlucken. Sind die Knochen zu gross, dann fliegt der Bartgeier damit los und lässt sie an einer geeigneten Stelle, zum Beispiel eine Geröllhalde, aus einer Höhe von bis zu 80m fallen. Dadurch zerschellen die Knochen in schnabelgerechte Stücke. Aufgrund dieses Verhaltens wird der Bartgeier in gewissen Regionen auch Knochenbrecher genannt. Den Junggeiern ist dieses Verhalten zwar angeboren, aber sie müssen es im Verlaufe ihres Lebens stetig verfeinern.
Kalandraka hat inzwischen ihre Verfolgungsjagd aufgegeben und überlässt Aschka die Mahlzeit. Während Aschka anschliessend einen Verdauungsschlaf macht, segelt Madagaskar tief über das Gebiet. Nachdem er eine Herde Steinböcke geärgert hat, schnappt auch er sich die besagten Knochenresten. Kalandraka versucht ihr Glück auch bei ihm, aber er will nicht teilen. Er fliegt mit der Knochenfracht im Schnabel los und ergreift sie während des Fluges elegant mit seinen Krallen. Da er ausser Sicht fliegt, bleibt es leider ein Geheimnis, ob er sich im Knochenbrechen übt.