Blick

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Blick: in Obhut um zuzunehmen

Blick treibt sich gerne weit herum. Rund 4000 Quadratkilometer misst das Gebiet, in dem Blick von Oktober bis November seine Kreise zieht. Alles scheint bestens, bis wir am Abend des 24. Novembers einen Datensatz empfangen, der uns Sorge bereitet! Die Lokalisationen der letzten zwei Tage stammen vom genau gleich Ort im Unterengadin nahe der Ortschaft Tschlin. Am nächsten Tag machen wir uns deshalb sofort auf und kontrollieren, ob Blick etwas passiert ist. Die Spannung ist gross, als wir in Tschlin die ersten Signale von Blick empfangen. Dank des Senders gelingt es uns, Blick innert einer Stunde zu finden und wir stellen zu unserer Erleichterung fest, dass Blick lebt!

Erstaunlicherweise sitzt er mitten im Wald. Dieses ungewöhnliche Verhalten könnte anzeigen, dass er verletzt oder krank ist. Deshalb entscheiden wir, einen Rückfang zu versuchen. Wir warten die Nacht ab und pirschen uns dann Schritt für Schritt an. Blick ist aufmerksam und bemerkt uns. Doch Franz Gamper gelingt es gerade noch rechtzeitig, Blick zu packen.

Am nächsten Tag ist Blick bereits zur Untersuchung bei Frau Dr. Curd in der Klinik für Zoo-, Heim- und Wildtiere der Universität Zürich. Er wird auf Herz und Nieren geprüft. Blick scheint weder an einer Verletzung, noch an einer Erkrankung oder Vergiftung zu leiden. Jedoch hat er deutlich an Gewicht verloren. Wahrscheinlich ist ein Grossteil der Nahrung wegen des frühen Wintereinbruchs zugeschneit und neue Nahrung wird erst im Verlauf des Winters anfallen, wenn Huftiere durch Lawinen und Nahrungsknappheit verenden. Deshalb wird Blick am 30. November zurück in den Natur- und Tierpark Goldau transferiert. Hier, wo er am 28. Februar geschlüpft ist, kann er sich nun wieder gute Reserven anfressen. Wir freuen uns schon jetzt darauf Blick, wenn er wieder fit ist und sich die Nahrungssituation in den Bergen verbessert hat, erneut seine eigenen Wege ziehen lassen.

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