Sonntag, 17.06.2018

Angekommen: Finja & Fredueli

Nach langer Reise sind die beiden Junggeier Finja und Fredueli angekommen. Mit diesen beiden Junggeiern, die aus einem spanischen Zuchtzentrum stammen, konnten wir am Sonntag dem 17. Juni bereits zum vierten Mal Bartgeier im Eidgenössischen Wildtierschutzgebiet Huetstock bei Melchsee-Frutt auswildern.

Über 250 Bartgeierfans bei der Auswilderung mit dabei

Der Auswilderungsanlass ist auf grosses Echo gestossen. Über 250 Bartgeierfans haben sich auf der Tannalp eingefunden, um bei dieser Aktion mit dabei zu sein und die Junggeier Finja und Fredueli sehen zu können. Impressionen von diesem Anlass finden Sie in unserer Bildergalerie>> und einem Videobeitrag zur Auswilderung>>.

Bartgeier für die Zentralschweiz

Seit 2015 wildert die Stiftung Pro Bartgeier jedes Jahr junge Bartgeier in der Zentralschweiz aus. Während in den Kantonen Graubünden und Wallis die wildlebende Population langsam anwächst, sind in der Zentralschweiz Bartgeier bisher nur selten anzutreffen. Doch auch hier findet diese Art gute Lebensbedingungen.

Auswilderungen dank Zuchtprogramm

Die Wiederansiedlung der Bartgeier ist nur möglich dank der Arbeit des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Bartgeier, in das über 40 Zoos und Zuchtzentren eingebunden sind. In der Schweiz sind der Natur- und Tierpark Goldau sowie der Zoo La Garenne an diesem Netzwerk beteiligt. Um die Auswilderungen optimal mit den benachbarten Alpenländern zu koordinieren, arbeitet die Stiftung Pro Bartgeier nahe mit der Vulture Conservation Foundation zusammen, die sich für den Schutz der vier europäischen Geierarten einsetzt.

Leider auch Verluste

Bisher wurden sieben Bartgeier am Auswilderungsstandort bei Melchsee-Frutt ausgewildert, drei im Jahr 2015 und je zwei in den Jahren 2016 und 2017. Zwei der sieben Tiere sind leider tödlich verunglückt: Der Junggeier Senza ist kurz nach der Auswilderung aus einer Felswand gestürzt, Bartgeier Alois ist sehr wahrscheinlich einer Kollision mit einem Transportkabel zum Opfer gefallen. Solche Unfälle sind bedauerlich. Dies auch, weil sich Bartgeier nur sehr langsam fortpflanzen und eine hohe Überlebensrate zentral für den Aufbau und das Fortbestehen eines Bartgeierbestands ist.

Gute Voraussetzungen für Bartgeier in der Schweiz

Insgesamt entwickelt sich der Bartgeierbestand in der Schweiz gut. Im letzten Jahr sind 14 der total 31 alpenweit geschlüpften Bartgeier in der Schweiz ausgeflogen. Auch die verbliebenen fünf ausgewilderten Bartgeier aus der Zentralschweiz sind gut unterwegs und streifen meist im Wallis und im Grenzgebiet der französischen und italienischen Alpen umher. Es wird erwartet, dass einige dieser Tiere in die Zentralschweiz zurückkehren, sobald sie mit fünf bis sieben Jahren geschlechtsreif werden.

Finja und Fredueli sorgen für neues Blut

Die beiden Junggeier Finja und Fredueli kommen beide aus einer spanischen Zuchtstation und stammen aus genetischen Linien, die in der Wildpopulation noch kaum vertreten sind. So soll mit deren Auswilderung die genetische Diversität der Bartgeier in den Alpen verbessert werden. Die ausgewilderten Bartgeier können während den Sommermonaten beim Infostand der Stiftung Pro Bartgeier in Melchsee-Frutt beobachtet werden. Auf unserem Bilderblog und mit Hilfe unserer Webcam können Sie sich täglich über den Verlauf der Auswilderung informieren.

 

Bildgalerie Auswilderung 2018:

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